Tschuga

 

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Die wendische Bezeichnung Tschuga bedeutet im Deutschen Fließ. Der Tschugateich ist daher ein Fließ-Teich. Und in dieser Eigenschaft zeigt er sich auch heute. Unsere Vorfahren haben an dieser Stelle das Petershainer Fließ aufgestaut. Der Zweck war offenbar nicht die Schaffung eines Wasserspeichers für die weiter abwärts liegende Drogoschmühle. Dann wäre als Name Mühlteich infrage gekommen und die Wasserzufuhr für die Mühle nicht um den Teich herum geführt worden. Wahrscheinlich wurde damit ein Gewässer zur Fischzucht geschaffen. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts scheiterte nach kurzer Zeit der Versuch zur Einrichtung einer offiziellen Badestelle.

Mit dem zunehmenden Eingriff der Tagebauentwässerung in den Wasserhaushalt unserer Heimat, fiel das Petershainer Fließ trocken. Bei archäologischen Untersuchungen im Jahr 2004 hat man festgestellt, dass dieser vom Lausitzer Landrücken abfließende Bach sich vor ca. 100.000 Jahren gebildet hatte.

Unsere Vorfahren legten entlang dieses Fließes mehrere Mühlen mit den dazugehörigen Mühlteichen an. Die erste Mühle war die Berlinsche Mühle, eines bereits im Mittelalter eingegangenen Dorfes. Es folgte die Greschmühle von Geisendorf, die bereits erwähnte Droguschmühle in der Nähe der heutigen Bundesstraße und die schon lange nicht mehr vorhandene "Alte Mühle" - heute die Ausbauten an der Grenze zu Radensdorf. tschugateich 2003

Seit 1994 wird das Petershainer Fließ mit Tagebauwasser gespeist. Als einziger der ursprünglichen Teiche wird davon nur noch, der nachträglich mit Ton abgedichtete Tschugateich, gefüllt. Im Bereich der ehemaligen, schon lange trocken liegenden Mühlteiche, oberhalb des Tschugateiches, zweigt jetzt vor einem neuen Wehr ein 1996 angelegter Graben in Richtung Domsdorf ab. Damit liegt das Fließ jenseits der Bundestraße trocken und dessen Wasser erreicht nicht mehr über das alte Bett die Koselmühle bei Glinzig und den Spreewald.

 

Text und Bilder: Udo Kittan

 

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