Bemerkenswertes

Ferienhof Welz

 

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Die Petershainer Lindenstraße ist die ursprüngliche Dorfzeile, an der sich noch heute die ehemaligen Bauernhöfe aufreihen. Etliche der Gebäude stammen noch aus dem 19. Jahrhundert. Typisch für die Bauweise der Niederlausitzer Wenden waren Dreiseitenhöfe. Bei diesen blicken die Giebel der parallel stehenden Wohn- und Stallgebäude zur Straße. Während die Scheune den Hofraum rückwärtig begrenzt, schließt zur Straße hin eine Mauer mit Tor das Areal ab.

Einer dieser Höfe stand viele Jahre leer und war dem Verfall preisgegeben. Am Anfang unseres Jahrhunderts befanden sich dessen Bauten in einem desaströsem Zustand.

Dann entdeckte das Ehepaar Welz die Ruine. Gudrun Welz war in Welzow aufgewachsen und Peter Welz in Thüringen geboren und in Rostock groß geworden. Ihr Lebensmittelpunkt war aber schon 30 Jahre Baden Württemberg. Dort hatten sie erst vor wenigen Jahren ihr neues Haus bezogen. Trotz des katastrophalen Zustandes sämtlicher Gebäude hatten Sie die Immobilie schnell ins Herz geschlossen. Hier hofften sie sich einen Lebenstraum zu erfüllen. Das Leben ganz nah an der Natur, mit vielen Tieren, das war das, wonach sie sich schon immer sehnten. Mit diesem Bauerngrundstück wollten sie sich diesen Traum erfüllen.

2004 erwarben sie das Grundstück. Damit begannen 10 Jahre mühevolle Aufbauarbeit. Erschwerend kam das ständige Pendeln zwischen Baden Württemberg und Neupetershain hinzu. Parallel musste man noch dem Beruf nachgehen. Am Ende entschlossen sich Welzens sogar noch das verfallene Nachbargrundstück dazuzukaufen. 2014 erfolgte der Umzug nach Petershain.

Heute hat sich der alte Dreiseitenhof zu einem Hingucker im Dorf gemausert. Neben der originell und geschmackvoll eingerichteten Wohnung der Besitzer, sind noch zwei Ferienunterkünfte für jeweils 1 bis 4 Personen entstanden. In Erinnerung an frühere Bewohner heißen sie Schusterhaus und Schwalbennest. Beide verfügen über eine moderne Küche und ein Bad.

Auf dem riesigen Grundstück haben noch weitere Bewohner ein Zuhause gefunden: Hündin Paula, 2 Esel, 2 Alpaka, Schafe und Geflügel sorgen für eine nicht abreißende Beschäftigung der Hofbesitzer.

Auch in der Dorfgemeinschaft ist das Ehepaar Welz schon länger gut angekommen. Es bleibt nur noch zu wünschen übrig, dass viele Erholungsuchende den Weg auf ihren tollen Ferienhof finden. Danke, für das Engagement, durch das Petershain noch ein Stück lebenswerter geworden ist.

 

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Text und Fotos: Udo Kittan

 

 

 

      







Der Gutshof

 

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Die Anfänge des Areals vom heutigen Gutshof liegen viele Jahrhunderte zurück. Die früheste Nachricht stammt aus dem Jahr 1405. Zu dieser Zeit wurde der Petershainer Adelssitz Opfer einer Strafaktion der Stadt Görlitz gegen die Niederlausitz. Die befestigte Anlage der Herren von Muschwitz war mit einem Wassergraben umgeben. Dessen Rest überquert man noch heute beim Betreten des Hauses. Vermutlich standen anfangs innerhalb der Umfriedung nur einige einzelne Wohn- und Wirtschaftsgebäude.

Irgendwann wurde das Areal vollständig mit einem Haus überbaut.

Im 19. Jahrhundert erfolgte dann dessen klassizistische Umgestaltung. Der Bau des Turmes auf der Ostseite des Hauses ist für das Jahr 1869 belegt. Ein entsprechender Vermerk wurde unter einer Treppenstufe entdeckt. Bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts war der Gutshof Wohnsitz verschiedener, das Dorf beherrschender Adelsfamilien.

In der Zeit des Sozialismus wurde die Anlage im Rahmen der Bodenreform enteignet und von der staatlich organisierten Landwirtschaft genutzt. Ideologischer Eifer und fehlende Instandhaltungskapazitäten führten zu einer Umgestaltung, die auch jede Erinnerung an Gutsherren ausmerzen wollte. Der Turm und weitere Zierelemente wurden entfernt, das Dach abgetragen und in vereinfachter Bauweise wieder aufgeführt. Von dem so geschaffenen Verwaltungsgebäude konnte man die vergangene Pracht kaum noch erahnen.

 

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1967 zog mit dem LIA (Landwirtschaftliche Industrieanlagen) ein Betrieb auf das Gelände, der sich mit der Planung und Produktion von Anlagen für die industrielle Schweinemast befasste. Dieser Wirtschaftszweig wird bis heute durch die Firma Duräumat weiter betrieben.

Nach der Wende war die Zukunft des Gutshauses ungewiss. Dass es nicht das Schicksal manch anderer Niederlausitzer Herrenhäuser erleiden musste, verdankt es dem Engagement des schleswigholsteinischen Unternehmers Erwin Gehrke.

Nach Sanierung und Umbau eröffnete er 1995 das "Hotel zum Gutshof".  Das direkt an der Zufahrt gelegene Gästehaus "Zum Landhaus", wurde im 19. Jahrhundert als Schnapsbrennerei erbaut und bis in die Zeit des 2. Weltkrieges betrieben.

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Text und Gestaltung: Udo Kittan

Epitaphe

 

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Epitaphe sind besonders kunstvoll gestaltete Denkmäler. Sie wurden zur Erinnerung an bedeutende Personen oder solchen, die dafür gehalten wurden, aufgestellt. Dabei ist deren Standort nicht an die Grabstelle des betreffenden Menschen gebunden.

Ein besonders schönes Exemplar befindet sich im Altarraum unserer Kirche. Dieses Denkmal wurde für den Bahnsdorfer Gutsherren von Schütz (1670-1734) und seine Ehefrau (geboren von Gersdorff, 1687-1750) errichtet. Neben den Wappen, Lebens- und Sterbedaten enthält der Stein eine interessante Kurzbiografie. Um 1980 wurde er im Zusammenhang der Kirchenrenovierung restauriert und bildet ein herausragendes Schmuckelement für den Innenraum der Kirche.

Weitere vier Epitaphe fristen seit über einem halben Jahrhundert an der äußeren Nordwand der Kirche ein trauriges Dasein. Nach der Auflösung der Begräbnisstätte auf dem Kirchhof wurden sie direkt unter der Dachtraufe abgestellt. Leider nagt seither der Zahn der Zeit an diesen mächtigen Sandsteinen. Rettung ist dringend nötig und auch noch möglich. Ein Steinrestaurator steht bereit, aber es fehlt noch an mehreren tausend Euro. Dafür ist jede Unterstützung wilkommen. Ein entsprechender Aufruf wurde bereits gestartet. Knapp 600 € sind bisher gespendet worden.

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  Text und Fotos: Udo Kittan
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Tschuga

 

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Die wendische Bezeichnung Tschuga bedeutet im Deutschen Fließ. Der Tschugateich ist daher ein Fließ-Teich. Und in dieser Eigenschaft zeigt er sich auch heute. Unsere Vorfahren haben an dieser Stelle das Petershainer Fließ aufgestaut. Der Zweck war offenbar nicht die Schaffung eines Wasserspeichers für die weiter abwärts liegende Drogoschmühle. Dann wäre als Name Mühlteich infrage gekommen und die Wasserzufuhr für die Mühle nicht um den Teich herum geführt worden. Wahrscheinlich wurde damit ein Gewässer zur Fischzucht geschaffen. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts scheiterte nach kurzer Zeit der Versuch zur Einrichtung einer offiziellen Badestelle.

Mit dem zunehmenden Eingriff der Tagebauentwässerung in den Wasserhaushalt unserer Heimat, fiel das Petershainer Fließ trocken. Bei archäologischen Untersuchungen im Jahr 2004 hat man festgestellt, dass dieser vom Lausitzer Landrücken abfließende Bach sich vor ca. 100.000 Jahren gebildet hatte.

Unsere Vorfahren legten entlang dieses Fließes mehrere Mühlen mit den dazugehörigen Mühlteichen an. Die erste Mühle war die Berlinsche Mühle, eines bereits im Mittelalter eingegangenen Dorfes. Es folgte die Greschmühle von Geisendorf, die bereits erwähnte Droguschmühle in der Nähe der heutigen Bundesstraße und die schon lange nicht mehr vorhandene "Alte Mühle" - heute die Ausbauten an der Grenze zu Radensdorf. tschugateich 2003

Seit 1994 wird das Petershainer Fließ mit Tagebauwasser gespeist. Als einziger der ursprünglichen Teiche wird davon nur noch, der nachträglich mit Ton abgedichtete Tschugateich, gefüllt. Im Bereich der ehemaligen, schon lange trocken liegenden Mühlteiche, oberhalb des Tschugateiches, zweigt jetzt vor einem neuen Wehr ein 1996 angelegter Graben in Richtung Domsdorf ab. Damit liegt das Fließ jenseits der Bundestraße trocken und dessen Wasser erreicht nicht mehr über das alte Bett die Koselmühle bei Glinzig und den Spreewald.

 

Text und Bilder: Udo Kittan

 

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Eugen Meyer

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Ohne den Fotografen Eugen Meyer wäre der Fundus an Neupetershainer Fotos aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg deutlich ärmer. Er dokumentierte Ereignisse und verewigte Gebäude und Personen. Dies tat er mit einer beeindruckenden Professionalität. Nicht nur in vielen alteingesessenen Neupetershainer Haushalten sind noch heute seine Fotos präsent. Auch etliche Bildpostkarten wurden von ihm hergestellt und in alle Welt versendet.

Egon Meyer reiste auch selbst durch Deutschland und darüber hinaus. So ist man immer wieder überrascht, wo er  überall seine Kunstwerke hinterlassen hat. Man findet von ihm auch französische Kathedralen und sächsische Dorfkirchen.

Leider konnte ich von ihm weder Geburts- noch Todesdatum in Erfahrung bringen. Überliefert ist, dass Eduard Wittmann, der erste Bürgermeister von Neupetershain,  ihn in unseren Ort holte. Hier heiratete er Frieda Höse, die mit ihren Eltern im Hause Kittan wohnte. Aus dem Bild der Hochzeitsgesellschaft vor unserer Laube im Hof stammt das hier verwendete Porträt. In der heutigen Wittmannstraße bezog das Paar seine Wohnstatt.

Laut der Recherche von Joachim Schneider zog Eugen Meyer mit seiner Frau am 4.5.1931 nach Seelow bei Frankfurt Oder.

 

Text und Gestaltung: Udo Kittan

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