Unser Dorfname

Historisches Ortseingangsschild

Historisches Ortseingangsschild

 

 

Petershain, Wiki, Neupetershain/Nord, Altpetershain, Stabback. Etliche Namen finden im alltäglichen Sprachgebrauch für unser Dorf Verwendung. Selbst offizielle Vertreter der Gemeinde sind in dieser Beziehung nicht sattelfest. Aus diesem Grund hier eine Erklärung:

 

Unser Dorf Petershain ist eine planmäßig durch Rodungen angelegte Siedlung. Der mittelalterliche Ortsgründer, ein sogenannter Locator, hieß vermutlich Peter. Deshalb Peter sein Hain > Petershain. Unsere wendischen Vorfahren nannten das Dorf "Wiki". Dies bezeichnet einen Getreidemarkt.

Mit dem Bau einer Bahnlinie über unsere Gemarkung, im Jahre 1870 ,entstand mitten im Wald ein Haltepunkt. Dieser war die Keimzelle der "Kolonie Petershain". Ab 1896 wurden hier die ersten Wohnstätten errichtet.

Dem zunehmenden Abbau von Braunkohle in der Niederlausitz folgte eine rasante Industrialisierung. In der Kolonie unseres Dorfes siedelten sich mehrere Glashütten und viele andere Betriebe an. 1905 hatte die Einwohnerzahl dieses Ortsteils, die des Dorfes schon lange überholt. "Neu-Petershain" trennte sich von Petershain und wurde eine eigenständige Gemeinde.

Im Zuge der Verwaltungsreform von 1928, bei der auch die Gutsbezirke aufgelöst wurden, verlor das alte Dorf Petershain seine Eigenständigkeit. So wurde die Mutter ein Ortsteil ihres Kindes. Damals begann auch das Verwirrspiel mit dem Ortsnamen, welches besonders fremde Besucher immer wieder irritiert.

Der offizielle, historisch aber fragwürdige, Name unseres Dorfteils ist heute Neupetershain mit dem Zusatz "Nord". Will man der geschichtlichen Entwicklung aber gerecht werden, so müssten wir "Petershain" heißen. Aus diesem Grund hat sich der Traditionsverein unseres Dorfes auch so benannt.

Stabback ist die wendische Bezeichnung für Kartoffelbrei. Dies war im alten Dorf offenbar ein weitverbreitetes Gericht. Dieser Sachverhalt hat wohl, die aus anderen Regionen Deutschlands zugezogenen Neupetershainer, zu dieser Bezeichnung bewogen.

Text und Abbildung: Udo Kittan

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