Der Gutshof

 

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Die Anfänge des Areals vom heutigen Gutshof liegen viele Jahrhunderte zurück. Die früheste Nachricht stammt aus dem Jahr 1405. Zu dieser Zeit wurde der Petershainer Adelssitz Opfer einer Strafaktion der Stadt Görlitz gegen die Niederlausitz. Die befestigte Anlage der Herren von Muschwitz war mit einem Wassergraben umgeben. Dessen Rest überquert man noch heute beim Betreten des Hauses. Vermutlich standen anfangs innerhalb der Umfriedung nur einige einzelne Wohn- und Wirtschaftsgebäude.

Irgendwann wurde das Areal vollständig mit einem Haus überbaut.

Im 19. Jahrhundert erfolgte dann dessen klassizistische Umgestaltung. Der Bau des Turmes auf der Ostseite des Hauses ist für das Jahr 1869 belegt. Ein entsprechender Vermerk wurde unter einer Treppenstufe entdeckt. Bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts war der Gutshof Wohnsitz verschiedener, das Dorf beherrschender Adelsfamilien.

In der Zeit des Sozialismus wurde die Anlage im Rahmen der Bodenreform enteignet und von der staatlich organisierten Landwirtschaft genutzt. Ideologischer Eifer und fehlende Instandhaltungskapazitäten führten zu einer Umgestaltung, die auch jede Erinnerung an Gutsherren ausmerzen wollte. Der Turm und weitere Zierelemente wurden entfernt, das Dach abgetragen und in vereinfachter Bauweise wieder aufgeführt. Von dem so geschaffenen Verwaltungsgebäude konnte man die vergangene Pracht kaum noch erahnen.

 

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1967 zog mit dem LIA (Landwirtschaftliche Industrieanlagen) ein Betrieb auf das Gelände, der sich mit der Planung und Produktion von Anlagen für die industrielle Schweinemast befasste. Dieser Wirtschaftszweig wird bis heute durch die Firma Duräumat weiter betrieben.

Nach der Wende war die Zukunft des Gutshauses ungewiss. Dass es nicht das Schicksal manch anderer Niederlausitzer Herrenhäuser erleiden musste, verdankt es dem Engagement des schleswigholsteinischen Unternehmers Erwin Gehrke.

Nach Sanierung und Umbau eröffnete er 1995 das "Hotel zum Gutshof".  Das direkt an der Zufahrt gelegene Gästehaus "Zum Landhaus", wurde im 19. Jahrhundert als Schnapsbrennerei erbaut und bis in die Zeit des 2. Weltkrieges betrieben.

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Text und Gestaltung: Udo Kittan